Suchterkrankungen und Abhängigkeit
Eine Sucht entwickelt sich typischerweise über mehrere Stadien. Missbrauch
wird definiert als übermäßiger Konsum einer Substanz, so dass es zu
körperlichen und/oder psychischen Schäden kommt. Im Stadium der Gewöhnung
stellen sich Psyche und Körper auf den Umgang mit der schädlichen
Substanz ein: Der Konsum des Suchtmittels wird zur psychischen
Gewohnheit. Als Folge der körperlichen Gewöhnung muss oft die Dosis
gesteigert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Die Gewöhnung
kann zu psychischer und körperlicher Abhängigkeit führen, der
Betreffende ist süchtig geworden. Die häufigsten Suchtstoffe sind
Alkohol und Medikamente (v.a. Beruhigungsmittel, Schlafmittel,
Schmerzmittel). Für Deutschland wird die Gesamtzahl der
behandlungsbedürftigen alkoholkranken Personen auf ca. 2 bis 2,5
Millionen geschätzt, d.h. ca. 3 bis 5 Prozent der Gesamtbevölkerung in
Deutschland ist so stark vom Alkohol abhängig, dass eine Behandlung
erforderlich ist.
Therapie: Liegt bereits eine körperliche Abhängigkeit vor, so muss als
erstes eine Entgiftung durchgeführt werden. (In der Regel stationär,
einige Tage bis Wochen). Im Vordergrund der nachfolgenden Entwöhnung
steht die Bearbeitung der psychischen Abhängigkeit. Im Rahmen einer
Psychotherapie lernt der Betroffene, ohne Suchtmittel zu leben, Krisen
zu bewältigen und sich selbst und die Realität kritisch zu beurteilen.
Auch bei konsequenter Durchführung der genannten Maßnahmen ist die
Rückfallgefahr sehr hoch.
Als Beispiel für eine nicht stoffgebundene Sucht sei hier die Spielsucht genannt, z.B. das zwanghafte Spielen an Geldautomaten.